Viele reden darüber. Wir machen es jeden Tag: Photovoltaik, Wärmepumpe und Stromspeicher und E-Auto-Ladestation arbeiten zusammen. Du nutzt einen Großteil deines Stroms selbst, statt ihn günstig ins Netz zu schenken. Wer Photovoltaik, Wärmepumpe und Stromspeicher intelligent koppelt, erhöht den Eigenverbrauch, senkt Betriebskosten – und bleibt maximal unabhängig. Der Trick liegt nicht in teurer Technik – sondern in der richtigen Abstimmung!
„Es gibt fast kein System mit höherer Eigenverbrauchsquote als die Kombi PV + Wärmepumpe + Speicher – das setzen wir laufend um.“
Bernd Neudorfer, Geschäftsführer Neudorfer Haustechnik
Warum diese Kombi so stark ist
Tagsüber liefert die PV-Anlage verlässlich Strom. Genau dann kann die Wärmepumpe Warmwasser bereiten und die Batterie füllen. Am Abend versorgt dich der Speicher weiter – oft auch dann, wenn die Wärmepumpe länger läuft. Moderne Inverter-Wärmepumpen passen ihre Leistung stufenlos an: Braucht das Haus nur ein Drittel Wärme, zieht die Anlage auch nur ca. ein Drittel Strom. Das passt perfekt zu unseren langen, eher milden Heizperioden in Österreich.
„PV macht den Strom – Die Software entscheidet live wofür: Warmwasser zuerst, dann Haus, Auto, Speicher – Überschuss ins Netz.“
Bernd Neudorfer
Kurz erklärt: die wichtigsten Begriffe
- WW = Warmwasser. Gemeint ist die Trinkwasser-Erwärmung im Speicher.
- SG-Ready. Eine Steuerschnittstelle an der Wärmepumpe. Bekommt die Wärmepumpe das Signal „Es gibt PV-Überschuss“ kann sie z. B. Warmwasser kurz höher fahren oder den Heizbetrieb im Sonnenfenster intelligent anheben.
- Bidirektionaler Smart-Meter. Ein Stromzähler, der misst, was rein und raus geht. So erkennt die Anlage, ob PV-Überschuss vorhanden ist – und schaltet automatisch die richtigen Verbraucher
Die Kernfrage: Wie verschalten wir SG-Ready, Heizkurve, WW-Zeitfenster & PV-Überschuss?
1. SG-Ready richtig nutzen (die Schaltlogik)
- Was ist SG-Ready? Ein standardisiertes Steuersignal (Relais/Status), mit dem Wärmepumpen PV-Überschuss oder Netzsignale erkennen und darauf reagieren (z. B. WW-Anhebung, Sperren, Boost).
- Praxis-Setup: PV-Wechselrichter/Smart-Meter meldet Überschuss → Energiemanager setzt SG-Ready-Kontakt → WP fährt Warmwasser-Soll zeitweise höher (z. B. 48 → 55 °C) und/oder Heizkurve leicht rauf (nur im PV-Fenster).
„SG-Ready ist die Brücke zwischen PV und Wärmepumpe – simpel, robust, effizient.“ — Bernd Neudorfer
2. Heizkurve: so flach wie möglich, so hoch wie nötig
Die Heizkurve sagt der Wärmepumpe, wie warm das Heizwasser sein soll – je nachdem, wie kalt es draußen ist. Flacher heißt: nicht unnötig heiß fahren. Das bringt ruhige, lange Laufzeiten und spart Strom, weil die Wärmepumpe effizienter arbeitet, statt dauernd AN/AUS zu schalten (Takten).
Stell dir die Heizkurve wie den Tempomat im Auto vor: Wenn du sanft beschleunigst, verbrauchst du weniger, kommst aber genauso ans Ziel. Genau so mag es auch die Wärmepumpe: gleichmäßig.
- Praxis: Wir starten mit einer flachen Kurve und schauen, ob alle Räume warm genug sind. Falls ein Raum nachhinkt, minimal nachjustieren – nicht pauschal alles heißer drehen.
- PV nutzen: Wenn mittags viel Sonne da ist, kann man die Vorlauftemperatur leicht anheben. Aber bitte nur moderat – ein „Turbo-Vorheizen“ über Stunden bringt oft keinen Komfortgewinn, frisst aber den PV-Überschuss schneller auf.
„Ruhig, gleichmäßig, effizient – so soll die Wärmepumpe laufen. Eine flache Heizkurve ist die halbe Miete.“ — Bernd Neudorfer
3. Warmwasser-Zeitfenster: mittags mit Sonnenstrom statt nachts aus dem Netz
Warmwasser (WW) ist der perfekte PV-Verbraucher, weil man es planen kann. Statt nachts mit Netzstrom zu heizen, verlegen wir das Haupt-WW-Fenster in die Sonnenzeit.
- Zeitfenster setzen: Im Sommer und in den Übergangszeiten ist 11–15 Uhr ideal. Wenn’s am Abend doch knapp wird, gibt’s ein kurzes zweites Fenster – aber nur bei Bedarf (Batteriestand beachten).
- Temperatur-Hub: Bei PV-Überschuss heben wir die WW-Temperatur gezielt um ca. 3–7 K an (z. B. 48 → 54 °C). So „speichern“ wir Sonnenstrom als warmes Wasser, ohne Komfort zu verlieren.
- Legionellen: Die Hygienezyklen bleiben separat eingestellt (nicht ständig heiß fahren, sondern gezielt nach Vorgabe).
„PV macht den Strom – wir entscheiden live, wofür. Warmwasser zuerst, dann Haus, Auto, Speicher – Überschuss ins Netz.“ — Bernd Neudorfer
4. PV-Überschusssteuerung: Prioritäten sauber setzen
Empfohlene Reihenfolge:
- Warmwasser (kurzer, gut planbarer „Strom-Schluck“)
- Haushaltslasten (inkl. Heizen/Kühlen)
- Stromspeicher (Rest aufnehmen, Abendspitze glätten)
- E-Auto Laden
- Einspeisung (Überschuss erst dann ins Netz)
„Warmwasser zuerst, dann Haus/Auto, Speicher – so bleibt der Eigenverbrauch enorm hoch.“
Bernd Neudorfer
Reale Effekte: Was bringt’s in Zahlen?
1) Mehr Eigenverbrauch (mehr vom eigenen Solarstrom nutzen)
Ohne Wärmepumpe und Speicher nutzt ein typisches Einfamilienhaus oft nur 30–40 % des eigenen PV-Stroms selbst. Mit Wärmepumpe + Speicher sind 60–80 % möglich – je nach Haus und Einstellung. Warum? PV liefert am Tag, die Wärmepumpe macht in dieser Zeit Warmwasser, und der Speicher hebt den Rest in den Abend.
2) Teillast-Effizienz (warum moderne Wärmepumpen so gut funktionieren)
Moderne Inverter-Wärmepumpen arbeiten wie ein stufenloses Gaspedal. Braucht das Haus nur ein Drittel Wärme, zieht die WP auch nur ein Drittel Strom – ohne ständiges An/Aus (Takten). Das passt perfekt zu Frühjahr/Herbst: PV liefert, Heizbedarf ist moderat.
3) Warum das bei uns in Österreich besonders gut klappt
Unsere Winter sind oft lang, aber mild (viele Tage um/über 0 °C). Genau dann bringt die PV trotzdem Ertrag – und die Wärmepumpe kommt mit wenig Strom aus. Mit Zeitfenstern (Warmwasser mittags) und Prioritäten (WW → Haushalt/E-Auto → Speicher) verschiebst du den Verbrauch in die Sonnenstunden.
Schritt für Schritt: So nutzt du PV-Strom mit Wärmepumpe & Speicher optimal (OÖ)
Ziel: Deinen eigenen Solarstrom möglichst selbst verbrauchen – zuerst für Warmwasser und Heizen, abends aus dem Speicher. Moderne Inverter-Wärmepumpen regeln ihre Leistung wie ein stufenloses Gaspedal: Braucht das Haus nur ein Drittel Wärme, zieht die WP auch nur ein Drittel Strom – perfekt für Tage mit Sonne, aber moderatem Heizbedarf.
„Regelung ist kein Hexenwerk – aber Detailarbeit. Wir stellen das in 1–2 Terminen so ein, dass es wirklich spart.“
Bernd Neudorfer
1) Strom messen – damit das System „weiß, was los ist“
Mit dem Smart-Meter erkennt die Anlage ob Überschussstrom zur Verfügung steht oder nicht und kann daher automatisch die Verbraucher priorisieren: Warmwasser starten, Speicher laden oder E-Auto mit Sonnenstrom versorgen. Ohne Messung läuft sie blind.
2) Energiemanager – der Dirigent im System
Der Energiemanager verteilt den Solarstrom: zuerst Warmwasser, dann Haushalt/E-Auto, dann Speicher. So steigt der Eigenverbrauch – und weniger Strom geht ins Netz.
3) SG-Ready aktivieren – PV & Wärmepumpe verbinden
Der Energiemanager gibt bei PV-Überschuss das Signal an die Wärmepumpe: Warmwasser anheben oder Heizkurve leicht erhöhen. So nutzt man Sonnenstrom statt Netzstrom.
4) Die wichtigsten Einstellungen
Heizkurve: so flach wie möglich – läuft ruhiger und effizienter.
Warmwasser: Hauptfenster 11–15 Uhr, +3–7 K bei PV-Überschuss.
Batterie: Nachmittags 60–80 % SOC – genug Reserve für den Abend.
Priorität: Warmwasser → Haushalt/E-Auto → Speicher → Heizen → Einspeisen.
5) Feinjustieren – nach 4–6 Wochen
Daten prüfen und leicht anpassen (Heizkurve, Zeitfenster, Speicherziel). Kleine Änderungen bringen große Wirkung – ohne Komfortverlust.
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Häufig gestellte Fragen
Ja. Er verschiebt PV-Strom in die Abend-/Nachtstunden, wenn die Wärmepumpe länger läuft. Ergebnis: höherer Eigenverbrauch, weniger Netzbezug.
Viele Modelle unterstützen SG-Ready. Das ist ein externer Steuereingang, der z. B. bei PV-Überschuss Warmwasser anhebt oder Betriebsarten umschaltet.
Bei invertergeregelten Wärmepumpen: ja! Sie modulieren die Leistung stufenlos und vermeiden Takten – das hebt den COP besonders in Übergangszeiten.
Hauptfenster später Vormittag bis Nachmittag (z. B. 11–15 Uhr), wenn PV läuft. Abends nur bei Bedarf nachladen. Temperaturhub moderat (ca. +3–7 K).
Bewährt: 1) Warmwasser 2) Haushalt (inkl. Heizen/Kühlen) 3) Speicher 4) E-Auto Laden 5) Einspeisen. So bleibt die Eigenverbrauchsquote maximal.
Überschussladen aktivieren und den Mindestladestrom begrenzen, damit Warmwasser/Haushalt zuerst bedient werden.
Typische Zeichen: häufiges Takten, WW nachts elektrisch, Batterie voll – aber abends Netzbezug. Das lässt sich per Feintuning schnell beheben.

